Wie kann China die Emissionen schnell senken?

Die letzte Etappe Ihrer Expresszustellung in China erfolgt normalerweise auf dem Rücken eines schicken Elektro-Dreirads, das durch die Nachbarschaft fährt, um Pakete an ihrem endgültigen Bestimmungsort abzugeben. Daher genießt die Branche in der Öffentlichkeit allgemein den Ruf, umweltfreundlich zu sein.

Diese ländliche Szene ist jedoch nur das letzte, sichtbarste Ende einer Industrie mit hohen Emissionen, die auf dem Weg ist, noch mehr Treibhausgase zu produzieren.

Insgesamt sind die Kohlenstoffemissionen des chinesischen Transportsektors zwischen 2018 und 2020 zurückgegangen. Ein aktueller Bericht von Greenpeace zeigt jedoch, dass diese Zahl tatsächlich um 30 Prozent pro Jahr steigt.

Der Fernverkehr ist für 94 Prozent der Gesamtemissionen im Liefersektor verantwortlich, während die letzte Meile des innerstädtischen Transports mit elektrischen Dreirädern nur einen Bruchteil ausmacht. Doch die meisten Dekarbonisierungsbemühungen konzentrieren sich bisher auf Verpackung oder Lagerung.

Züge sind die emissionseffizienteste Art, Güter mit den geringsten CO2-Emissionen zu transportieren. Doch leider ist die Bahn für Expresszusteller in China die letzte Wahl. Im Jahr 2022 wurden lediglich 4,8 Milliarden Pakete mit der Bahn verschickt, was 0,05 Prozent des gesamten jährlichen Paketaufkommens ausmacht. Flugzeuge befördern etwa doppelt so viele Pakete wie Züge, stoßen aber etwa 33-mal so viel Kohlenstoff aus. Mittlerweile liegt der Lkw-Verkehr in puncto Effizienz irgendwo dazwischen, doch der Großteil der Gesamtemissionen in diesem Sektor ist auf den Lkw-Verkehr zurückzuführen.

Der Lkw-Transport ist das, was manche als „Mittelweg“ der Dekarbonisierungsbemühungen bezeichnen. Die Elektrifizierung ist für den Transport die einfachste Möglichkeit, fossile Brennstoffe zu vermeiden und Emissionen zu reduzieren (woher der Strom kommt, ist eine andere Frage), aber bisher wurde diese Technologie hauptsächlich in kleineren Fahrzeugen mit kürzeren Distanzen und geringerer Ladung eingesetzt. Für schwere Landtransporte bleibt die Verfügbarkeit alternativer Energiequellen bei dieser Batteriekapazität äußerst gering. Es gibt noch einige technische Hindernisse und viele fortschrittliche Technologien sind teuer und schwer in großem Maßstab anzuwenden.

Andererseits verursacht der Flugverkehr auch in der Logistikbranche viele Emissionen und liegt nach dem Straßenverkehr mit 42 Prozent der Gesamtemissionen des Fernverkehrs an zweiter Stelle. Da Flugzeuge als Symbole für Reichtum, Qualität und Geschwindigkeit gelten, platzieren alle Expresszustellunternehmen, die Flugzeuge besitzen, diese an prominenter Stelle auf der Startseite ihrer Websites. Immer mehr Firmen kaufen eigene Flugzeuge und nutzen sie als attraktive Gimmicks, um ihre Kunden anzusprechen. Boeings Prognose zufolge werden in den nächsten zwei Jahrzehnten mehr als 700 Frachtflugzeuge an chinesische Unternehmen ausgeliefert, ein beträchtlicher Teil davon wird für den Flugbetrieb von Expresszustellunternehmen bestimmt sein.

Die Kosten für die Herstellung von nachhaltigem Flugtreibstoff auf verschiedenen technologischen Wegen sind zwei- bis sechsmal höher als der Preis für heutigen Flugtreibstoff. Nach Angaben der International Air Transport Association (IATA) wird die Luftfahrtindustrie nicht in der Lage sein, Emissionen an der Quelle vollständig zu eliminieren, was bedeutet, dass der Dekarbonisierungsprozess der Luftfahrtindustrie komplizierter wird.

Auch wenn die Dekarbonisierung des Schwertransports und der Luftfahrt weltweit große Herausforderungen darstellt, haben Unternehmen noch viele Möglichkeiten, ihre Dienstleistungen im Hinblick auf den Klimawandel zu verbessern. Kürzlich haben einige Logistikunternehmen ihre eigenen Dekarbonisierungsziele in China veröffentlicht. Dies ermöglicht es ihnen, ihre Dienstleistungen noch einmal zu überdenken und sinnvollere Punkte zur Reduzierung ihrer Emissionen zu finden.

Zum Beispiel die Umgestaltung der Lieferrouten, der Ersatz von Tankwagen durch mehr neue Energie-Lkw, die stärkere Entscheidung für Züge und die Anleitung von Kunden, ihre Liefererwartungen und -gewohnheiten zu ändern. Erstens muss sich das Unternehmen seiner Rolle an der Klimafront bewusst sein, und die Gestaltung seiner Dekarbonisierungsziele kann ein guter Anfang sein.

Bemerkenswert ist, dass, wenn Logistikunternehmen bei der Zustellung innerhalb von Städten Elektrofahrzeuge einsetzen, um ihren Ehrgeiz zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes zum Ausdruck zu bringen, ihre LKW-Fahrer und Beschäftigten in der Grundversorgung die Hauptlast des Risikos des Klimawandels tragen. Extreme Hitze und Kälte stellen eine ernsthafte Gefahr für ihre Gesundheit dar und widrige Wetterbedingungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit tödlicher Unfälle.

In China fallen die Regionen, in denen es regelmäßig zu extremen Wetterereignissen kommt, mit denen zusammen, in denen sich Expresszustelldienste schnell entwickeln und die Branche floriert. Logistikunternehmen müssen auf den Klimawandel reagieren, und das sollten sie auch tun.

Lu Chen ist ein Reporter mit den Schwerpunkten Klimawandel und ökologischer Landbau.

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